Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder, insbesondere im Teenageralter, von Gleichaltrigen unter Druck gesetzt werden, soziale Medien zu nutzen. Nur weil „alle es tun“, heißt das jedoch nicht unbedingt, dass es für dein Kind der richtige Zeitpunkt ist.
Technisch gesehen ist es Kindern unter 13 Jahren auf den meisten Social-Media-Plattformen nicht gestattet, ein Konto zu erstellen. Dies wird jedoch nur unzureichend durchgesetzt, und viele jüngere Kinder haben dennoch Konten auf diesen Plattformen. Während einige Länder rechtliche Möglichkeiten prüfen, eine strengere Altersüberprüfung zu verlangen, selbst wenn sie das Alter neuer Kontoinhaber überprüfen, stellt sich die Frage: Ist 13 wirklich das richtige Alter für soziale Medien?
Letztendlich liegt die Entscheidung bei den Eltern. Manche erlauben soziale Medien bereits ab 13 Jahren oder sogar früher. Viele Eltern entscheiden sich dafür, soziale Konten erst ab 16 Jahren zuzulassen. Oder sie erlauben erst ab 14 Jahren ein Konto auf einer Plattform, um den Überblick zu behalten. Jeder von uns muss diese Entscheidung unter Berücksichtigung der Situation, der Bedürfnisse und des Charakters seines Kindes treffen.
Ist mein Kind bereit?
Bei der Entscheidung, ob dein Kind für soziale Medien bereit ist, solltest du einige Dinge bedenken:
- Reifegrad: Kann dein Kind mit Kritik oder Negativität umgehen, ohne sich zu sehr zu ärgern? Soziale Medien können manchmal zu harten Kommentaren führen, daher ist es wichtig, dass dein Kind gelassen damit umgeht.
- Verständnis für Datenschutz: Ist ihnen klar, warum der Schutz persönlicher Daten so wichtig ist? Bevor sie sich in soziale Medien stürzen, sollten sie wissen, was sie sicher teilen können und was nicht im Internet veröffentlicht werden sollte, z. B. ihr Wohnort oder zu persönliche Informationen.
- Fähigkeit, Regeln zu befolgen: Hält sich dein Kind gut an Regeln, egal ob zu Hause oder in der Schule? Soziale Medien haben ihre eigenen Richtlinien und Sicherheitsregeln, und dein Kind muss verantwortungsbewusst genug sein, diese einzuhalten.
- Kommunikationsfähigkeiten: Sprechen deine Kinder offen mit dir über das, was in ihrer Welt passiert? Es ist wichtig, dass dein Kind sich wohl fühlt, wenn es zu dir kommt, wenn es online auf Probleme stößt, wie zum Beispiel Mobbing oder unangemessene Inhalte.
- Zeitmanagement: Kannst du deine Zeit zwischen Schule, Freunden und Hobbys aufteilen, ohne ständig am Handy zu kleben? Wenn sie die Bildschirmzeit gut einteilen können, ist das ein Zeichen dafür, dass sie bereit sind.
- Kritisches Denken: Kannst du online zwischen echten und falschen Informationen unterscheiden? Ein gewisses Medienverständnis ist wichtig, um nicht auf Fehlinformationen hereinzufallen oder auf falsche Inhalte hereinzufallen.
Mit welchen sozialen Medien soll man beginnen?
Manche Eltern möchten ihre Kinder zunächst auf einer Plattform kennenlernen, die sie selbst nutzen. Denn die persönliche Vertrautheit mit der Plattform erleichtert es ihnen, zu verstehen, was das Kind tut und wie sie bei Bedarf helfen können. Allerdings bieten einige Social-Media-Kanäle einen natürlichen Einstieg für Ihr Kind, da sich dort bereits Gleichaltrige aufhalten (wenn die Freunde Ihres Kindes noch nicht in sozialen Medien unterwegs sind, ist das definitiv ein Zeichen dafür, dass es vielleicht noch zu früh ist).
Für manche ist das Snapchat, für andere Discord und für wieder andere TikTok. Egal welche Plattform es ist, beschränke sie zunächst auf diese eine Plattform und fördere eine Art der Social-Media-Nutzung, bei der die Interaktion mit Freunden, die du im wirklichen Leben kennsten, im Vordergrund steht, anstatt neue Leute online kennenzulernen.
Sprich mit ihnen darüber, wie sie die Plattform nutzen, mit welchen Arten von Inhalten sie interagieren und welche Menge und Art personenbezogener Daten sie a) mit der Plattform selbst und b) mit anderen Personen teilen.
Wenn sie ihre Reife unter Beweis stellen, kann es angebracht sein, weitere Plattformen hinzuzufügen.